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IG BAU demonstriert vor EU-Parlament: Subunternehmerketten beschränken, Arbeitnehmerrechte stärken
"Wir fordern von den EU-Institutionen, dass sie Maßnahmen ergreifen, um die Ausbeutung in Subunternehmerketten und durch die Arbeitsvermittlung zu beenden" fasste Carsten Burckhardt, Mitglied des IG BAU-Bundesvorstands, das Anliegen der Gewerkschaften am Rande der Demonstration zusammen.
"An dem Tag, an dem Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Ressorts der neuen Kommissare vorstellt, haben sich Arbeitnehmer *innen aus ganz Europa versammelt, um ihre Rechte ganz oben auf die europäische Agenda zu setzen. Mit Subunternehmerketten gehen gerade am Bau häufig Verletzungen grundlegender Arbeitsrechte einher. Das schadet nicht bloß den Beschäftigten, sondern auch den Unternehmen, die sich an Gesetze und Tarifverträge halten. Ein fairer Wettbewerb ist so nicht möglich", betonte der Baugewerkschafter. Wer das Vertrauen in europäische und demokratische Strukturen stärken wolle, müsse für ordentliche Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen in Europa sorgen.
Die bisherigen Praktiken hätten vor allem Ausbeuterfirmen und kriminelle Strukturen genutzt. Dass viele Arbeitnehmer*innen sich von den Institutionen abwendeten, sei ein Problem mit Ansage: "Wenn die Menschen zunehmend den Glauben an die Politik und an Europa verlieren, dann liegt das auch an den konkreten und täglichen Erfahrungen am Arbeitsplatz. Wer wirksam etwas gegen Rechtsextremisten tun möchte, sollte sich für gute Arbeitsbedingungen einsetzen. Die Beschränkung von Subunternehmerketten ist ein wichtiger Schritt, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen, das Vertrauen und die Zuversicht der Menschen am Bau und in anderen Branchen zurückzugewinnen."
An der Demonstration der Mitgliedsgewerkschaften der Europäischen Föderation der Bau- und Holzarbeiter (EFBH) sowie der europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF) und der Europäischen Föderation der Lebensmittel-, Landwirtschafts- und Tourismusgewerkschaften (EFFAT) beteiligten sich Menschen aus ganz Europa. Bei einer Anhörung und Diskussion im Anschluss an die Kundgebung vertrat eine IG BAU Delegation die Positionen der Gewerkschaft vor EU-Abgeordneten.