Gerrit König
(Foto: zplusz)
01.02.2021
E wie Ehrenamt

"Wir wollen die Ausbildung verbessern." - Gerrit König arbeitet als Forstwirt im Bundesforstbetrieb Rhein-Weser. In der Haupt-Jugend- und Auszubildendenvertretung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) kümmert er sich um die Rechte und Interessen der Auszubildenden und jungen Beschäftigten.

"Die Arbeit in der HJAV ist 'ne gute Sache. Du lernst nicht nur nette Leute kennen, sondern schaust auch über deinen Tellerrand hinaus und erweiterst deinen Horizont", findet Gerrit. Er ist in seiner zweiten Amtszeit und stellvertretender Vorsitzender der Haupt-Jugend- und Auszubildendenvertretung. "Ich setze mich gerne für die jungen Kolleginnen und Kollegen ein, gerade für die in der Ausbildung." Mit seinen sechs Gremiumskolleg*innen besucht Gerrit deutschlandweit die ausbildenden Bundesforstbetriebe, um sich vor Ort einen Eindruck von den Ausbildungsbedingungen zu verschaffen. Vor allem der persönliche Austausch ist ihm dabei wichtig: "Unsere Arbeit lebt von menschlichen Kontakten, von Emotionen, Gesten, Mimik." Wegen Corona sind diese Begegnungen zurzeit nur sehr eingeschränkt möglich: "Wir hoffen, dass dieser Zustand möglichst bald vorbei ist!"

Mit dem Niveau der Ausbildung in den Bundesforstbetrieben ist die HJAV laut Gerrit zufrieden: "Wir haben festgestellt, dass in der Fläche doch ein sehr guter Standard herrscht."

Eine gute Vernetzung hält Gerrit für die Arbeit seines Gremiums für extrem wichtig: "Wir haben mit vielen Auszubildenden und Ausbilder*innen persönlichen Kontakt. Wir wollen zeigen, dass wir für die jungen Leute da sind und sie uns jederzeit ansprechen können." Der engagierte Jugendvertreter bedauert, dass er aus Altersgründen nicht noch einmal für die HJAV kandidieren kann. Dass er sich in der Personalvertretung weiter engagieren will, ist für Gerrit aber klar, und er hat sich für die Wahl zum Hauptpersonalrat im November aufstellen lassen.

"Ich mag meinen Beruf sehr"

Seine Ausbildung zum Forstwirt hat Gerrit in der Wahner Heide bei Troisdorf absolviert. Nach drei Jahren am Niederrhein ist er 2018 in sein Ausbildungsrevier zurückgekehrt. Er liebt seinen Job, mag die körperliche Arbeit und den ganzen Tag draußen im zu Wald sein. "Wir haben hier aber auch sehr gute Bedingungen: eine Werkstatt, Zugang zum Intranet, gute Kleidung, einen Dienstwagen, gute Vorgesetzte." Gerrit ist bewusst, dass es nicht allen Kolleginnen und Kollegen so geht: "Ordentliche sanitäre Anlagen, ein geheizter Aufenthaltsraum, eine gute Ausstattung – das sollte selbstverständlich sein! Und lange Fahrtzeiten sollten entlohnt werden." Da sieht er seine Gewerkschaft gefordert.

Mitglied in der IG BAU ist Gerrit auf Rat seines damaligen Ausbildungsmeisters geworden, der ihn auch zur JAV-Arbeit ermutigte: "Gewerkschaft bedeutet für mich Zusammenhalt, Courage, sich für die anderen einzusetzen, vor allem für die Schwächeren. Außerdem gibt die Gewerkschaft einem Rückenwind in der Personalvertretung", betont er. Die große Herausforderung (nicht nur) seiner Branche sieht Gerrit – das wird keinen wundern – in der Anpassung des Waldes an die durch den Klimawandel bedingten Veränderungen. "Die Schäden im Wald sehen wir täglich. Der Wald ist in keinem guten Zustand. Hier muss ein Umdenken einsetzen! Das geht aber nicht von heute auf morgen, denn der Wald hat viele Funktionen. Der klimagerechte Waldumbau wird noch mindestens zwei Generationen von Forstleuten beschäftigen."

Text: Cordula Binder