Gute Ansätze für den Schutz mobiler Beschäftigter
So präsentierten unsere Kollegen Sanel Prelic vom PECO-Institut und Anel Crnovrsanin vom Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen (EVW) in ihrem Vortrag das Angebot einer Jahresmitgliedschaft für Wanderarbeiter*innen im Baugewerbe und in der Agrarwirtschaft bei der IG BAU. Weiterhin ging es um erfolgreiche Projekte mit Unterstützung unserer Gewerkschaft, das Netzwerk von kostenlosen Beratungsstellen und Info-Hotline-Nummern. Alle diese Initiativen der IG BAU zielen auf eine nachhaltige Verbesserung der Situation von Arbeitsmigrant*innen und ihre erfolgreiche Integration in die Gesellschaft ab.
"Neben Gewerkschaftskollegen brachte diese Konferenz auch Regierungsvertreter, Projektpartner, Nichtregierungsorganisationen und Migrantenverbände aus Österreich, Belgien, Kroatien, Deutschland, Griechenland, Italien und Slowenien zusammen. Ziel war es, das Bewusstsein für die Integration von Migranten in die Arbeitsmärkte in diesen Ländern zu schärfen", sagt uns Anel.
Die Projekte QBAU und Faire Mobilität Hessen als Unterstützung für Arbeitsmigrant*innen
Als Projektreferent engagiert sich Sanel im Projekt QBau – Qualifizierung am Bau für mobil Beschäftigte aus Osteuropa, das das PECO-Institut in Kooperation mit der IG BAU in Bayern umsetzt. Anel arbeitet als Berater im EVW-Projekt "Faire Mobilität Hessen". Durch ihre bisherige Arbeit stellen sie sich immer wieder den unterschiedlichen Herausforderungen, die mobile Beschäftigte in Deutschland haben.
"Auf der Konferenz haben wir die Bemühungen der IG BAU hervorgehoben, um diese Situation kontinuierlich zu verbessern. Durch Information, Bildung und Qualifizierung wollen wir mobilen Beschäftigten helfen und dafür sorgen, dass sie rechtzeitig über ihre Arbeits-, Sozial-, Gesundheits- und viele andere Rechte informiert werden“, sagt Sanel.
Vorbeugendes Handeln statt sich mit Konsequenzen auseinanderzusetzen
Unsere Kolleg*innen haben bei ihrer Arbeit die präventive Information und Beratung priorisiert, denn wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist Unterstützung oft aufwändig. Der Mangel an Informationen in Muttersprache ist eine der größten Herausforderungen für mobile Beschäftigte.
Gerade deshalb liegt der Fokus der Arbeit vor Ort wie zum Beispiel auf Baustellen und in Unterkünften, also im direkten Kontakt mit der Zielgruppe. Zusätzlich werden Informationsmaterialien mit den wichtigsten Inhalten in der Muttersprache erstellt. Informationen werden auf Social-Media-Kanälen geteilt, die seit langem etabliert sind und eine große Reichweite haben.
Die internationale Zusammenarbeit ist unabdingbar, um wichtige Informationen auszutauschen. Aus der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Gewerkschaften aus Slowenien und Kroatien resultierten konkrete Aktivitäten wie gemeinsame Baustellen- und Unterkunftbesuche in München und Frankfurt sowie diese Konferenz in Ljubljana. In Anbetracht der Problematik, mit der sich die Kolleginnen*innen beschäftigen, ist auch in Zukunft mit vielen gemeinsamen Aktivitäten zu rechnen. Und das alles mit dem Ziel, die Position von Arbeitsmigrant*innen zu verbessern und sie erfolgreich in die Gesellschaft zu integrieren.