DGB-Zukunftsdialog: Ohne gesunden Wald kein effektiver Klimaschutz
Forstpersonal in den letzten 20 Jahren halbiert
Um den Wald besser an den Klimawandel anzupassen, muss er umgebaut und zielgerichtet gepflegt werden. Jörg Müller (Vorsitzender Bundesvertretung Forst der IG BAU) erklärt im Video des DGB Zukunftsdialog: "Wenn der Waldumbau in der Bundesrepublik gelingen soll, dann brauchen wir gut ausgebildetes Forstpersonal. In den letzten 20 Jahren wurde etwa 50 Prozent beim Bund, den Ländern und den Kommunen eingespart." Hinzu kommt, dass immer mehr Beschäftigte das Rentenalter erreichen und der Nachwuchs aktuell nicht gesichert ist. Die IG BAU fordert deshalb mindesten 11 000 neue Arbeitsplätze im Forst und eine Ausbildungsoffensive.
Denn ausreichend Beschäftigte ermöglichen erst, dass der Wald seine wertvollen Funktionen weiterhin erfüllen wird: Er ist Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten, dient uns als Rohstoffquelle und Erholungsraum und produziert Sauerstoff und sauberes Trinkwasser.
Fridays for Future: Unseren Wald schützen für eine "lebenswerte und klimagerechte Zukunft"
Der Wald ist außerdem wichtiger Kohlenstoffspeicher. Fabia Klein, die sich bei Fridays for Future engagiert, macht klar: ""Der deutsche Wald trägt einen immens großen Teil zur Bekämpfung der Klimakrise bei. Diesen Beitrag kann der Wald allerdings nur dann leisten, wenn wir sein Wohlergehen, die Biodiversität und eine zukunftsweisende und nachhaltige Aufforstung in den Vordergrund stellen. Dann, aber wirklich nur dann kann der Wald einen riesigen Teil zu einer lebenswerten und klimagerechten Zukunft beitragen." Sie fordert die Politik auf zu handeln und den Klimaschutz ganzheitlich zu betrachten.
Mehr Personal zum Schutz unseres Waldes
Ohne funktionierende Forstwirtschaft gibt es keinen nachhaltigen Waldumbau. Und ohne gesunden Wald gibt es keinen effektiven Klimaschutz. Die IG BAU will deshalb neben mehr Personal unter anderem auch eine Aus- und Weiterbildungsoffensive und mehr Geld, um zum Umbau der Wälder zu forschen.
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Waldschäden belasten Forstbeschäftigte laut IG BAU-Studie
Eine Studie der Gewerkschaft zeigt, dass die Waldschäden auch die Beschäftigten belasten: Je größer das Ausmaß der Schäden, desto höher steigt im Schnitt das Burnout-Risiko der Arbeitnehmer*innen. Fast alle Beschäftigten (92 Prozent) geben an, dass die Arbeitsbelastung durch die Hitze in den letzten Jahren gestiegen ist. Zusätzliche Aufgaben und digitale Arbeitsgeräte stellen neue Anforderungen. Fast 90 Prozent der Befragten geben an, dass es zu wenig Personal gibt, um die anfallende Arbeit zu erledigen. Außerdem fehlt es rund 40 Prozent der Teilnehmenden an notwendigen Informationen und Arbeitsmaterial, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.
Um den Wald zu schützen, bleibt nur ein beschränktes Zeitfenster. Jetzt in mehr Forstpersonal zu investieren, ist deshalb eine dringend notwendige Investition in unsere Zukunft.
Der Beitrag erschien ursprünglich beim DGB Zukunftsdialog. Dort kann auch mitdiskutiert werden.